La Befana = Die Epiphanie = Dreikönigsfest = Tag der Erneuerung

Die Epiphanie des Geistes: zwischen Mythologie und Psychologie, die Reise der Wiedergeburt.

Von der griechischen Antike bis zur italienischen Folklore: die Entwicklung des Konzepts der Epiphanie und seine Auswirkungen auf die menschliche Psyche und die Epiphanie des Geistes.

Die Etymologie des Wortes “Epiphanie” stammt von dem griechischen Wort “epiphaneia”, was so viel wie “Offenbarung” oder “Erscheinung” bedeutet.

Ursprünglich wurde dieser Begriff verwendet, um Offenbarungen zu beschreiben, die die Götter den Menschen brachten. Im Kontext der christlichen Religion bezieht sich Epiphanie auf den Besuch der Heiligen Drei Könige.

Epiphanie bedeutet im Kontext der Psychologie eine echte kognitive Wiedergeburt, einen Moment akuter Erleuchtung; kurz gesagt, mehr als nur eine einfache Meinungsänderung oder eine neu gelernte Information.

Es ist eine radikale Neuausrichtung des Denkens und der Wahrnehmung, eine Veränderung, die nicht nur die Art und Weise verändert, wie wir die Welt sehen, sondern auch die Art und Weise, wie wir uns selbst in der Welt sehen. Es ist eine Wiedergeburt des Selbst, ein Erwachen aus der Illusion, eine Flucht aus der Selbsttäuschung.

Die psychologische Epiphanie oder Epiphanie des Geistes verkörpert eine wahre Revolution des Seins, die in gewisser Weise die Grenzen unserer geistigen Existenz neu definiert.

Wichtig ist, dass in diesem Prozess alte Denkmuster aufgegeben werden, falsche Überzeugungen endgültig entlarvt werden und die Wahrheit kristallklar zum Vorschein kommt. Es ist eine Reise von der Nacht zur Morgendämmerung, von der Unwissenheit zur Weisheit.

In diese Dimension fügt sich die Tradition der Befana ein. Diese Figur aus der Folklore, insbesondere der italienischen Folklore, symbolisiert den Übergang vom Alten zum Neuen, vom Ende zum Anfang, vom Tod zur Wiedergeburt. Diese Frau verteilt in der Dreikönigsnacht viele Geschenke an Kinder, wenn sie nicht gerade Kohle trägt. Sie ist nicht nur eine Figur der Grosszügigkeit und Freude, sondern auch ein Symbol der Verwandlung und Wiedergeburt. Ihre Gestalt hat sich aus der Figur der Diana oder ähnlicher Gottheiten entwickelt, die an diesem Tag über die Felder fliegen, um die Ernte zu besänftigen, und so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Mythos und Wirklichkeit schlagen.

In dieser folkloristischen Figur finden wir eine starke Parallele zum psychologischen Prozess der Epiphanie. Beide stehen für einen Übergang, eine Veränderung, eine Wiedergeburt.

Beide erinnern uns daran, dass das Leben ein ständiger Kreislauf von Ende und Anfang, von Tod und Wiedergeburt, von Unwissenheit und Erleuchtung ist. Und in diesem Kreislauf finden wir das eigentliche Wesen der menschlichen Existenz: die endlose Suche nach Sinn, Verständnis und letztlich nach Veränderung.

📸Pascale Weber Photography